PM: Erfolgreiche Demo trotz Polizeigewalt

In der ersten Auswertung der Demo vom 01.08. haben wir die Demo grundsätzlich als erfolgreich empfunden. Anbei eine erste Pressemitteilung. Ein Text mit einer ersten kürzeren Auswertung folgt in den kommenden Tagen.

Pressemitteilung der Interkiezionalen
Berlin, 3. August 2020

Am Samstag, den 01.08., fand unter dem Motto „Raus aus der Defensive“ eine wütende und kraftvolle Demonstration statt. Die Demonstration richtete sich gegen die angekündigten Räumungen linker Projekte, wie die des Syndikats, der Meuterei, der Potse und der Liebig34. Sie wollte zudem ein Zeichen gegen den Rechtsruck und den immer autoritärer werdenden Staat setzen [1]. Der Demozug von 3.000 Menschen (Zählung 20:18) wurde nach einem Viertel der Demoroute von der Polizei attackiert und zerschlagen. Später zog eine wütende Spontan-Demonstration durch den Prenzlauer Berg die zeigte, dass die Polizei die Proteste nicht unterbinden konnte.

Das Interkiezionale-Bündnis aus bedrohten Projekten und Unterstützer*innen wertet die Demo als einen Erfolg. Getreu dem Motto „Raus aus der Defensive“ gelang es durch die aktive Teilnahme vieler soldarischer Menschen, der Demonstration einen widerständigen Ausdruck zu verleihen und sich durch die Angriffe der Polizei nicht die Straße nehmen zu lassen. Stattdessen machte die Demonstration auf Orte der Verdrängung aufmerksam und brachte ihre Wut gegen die alltägliche strukturelle Gewalt durch Polizei und Kapital auf die Straße. Orte wie das Jobcenter, das SPD-Büro oder der Luxusneubau an der Flughafenstraße wurden markiert.

Die Räume für die am Samstag protestiert wurde, sind auch Räume antifaschistischen Widerstands [2].  Die Verteidigung dieser Räume geht einher mit dem Kampf gegen rechte Hetze und Ideologie, wie sie am Samstag Vormittag von Faschist*innen und Verschwörungsideolog*innnen verbreitet wurden. Dazu Robyn Schmiz: „Wir haben uns am Samstag als Antifaschist*innen zu sehr auf unsere Demonstration konzentriert, und dadurch den Gegenprotest gegen die rechten Versammlungen am Vormittag wahrscheinlich geschwächt. Die brutale Auflösung unserer Demonstration, im Gegensatz zu der Behandlung der Faschist*innen mit Samthandschuhen, verdeutlicht hingegen mal wieder die politische Motivation der Polizei“.

Für das Interkiezionale-Bündnis ist die Demo nur ein Teil der Offensive, um die angedrohten Räumungen  zu verhindern. So wird bereits am Donnerstag wieder zu Protesten gegen die angekündigte Räumung des Syndikats aufgerufen [3]. Im Rahmen dieser Offensive wird es auch eine kraftvolle Aktionswoche vom 7.-13. September geben. Das Bündnis ist entschlossen, die bedrohten Projekte mit allen nötigen Mitteln zu verteidigen.

[1] Aufruf zur Demonstration https://interkiezionale.noblogs.org/demo-01-08/
[2] Antifaschistischer Aufruf zur Verteidigung bedrohter Projekte:  https://antifa-berlin.info/news/1649-alerta-antifascista-aufruf-zur-verteidigung-linker-freirume
[3] Aufruf zu Tag X: https://interkiezionale.noblogs.org/tag-x/

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