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Schon wieder eine Räumung durch den Rot-Rot-Grünen Senat, ein weiterer Schritt im kompletten Ausverkauf der Stadt, nur durch die Interessen großer Immobilienfirmen geleitet und ein weiterer Angriff auf selbstorganisierte Strukturen und alternative Räume.
Am 19.05. soll die Räumung des autonomen Jugendzentrum Potse stattfinden. Ein Raum in dem sich viele Generationen der emanzipatorischen Szene Berlins treffen konnten. Besonders für junge Menschen gab es hier einen Freiraum fern von der Kontrolle durch Eltern, Lehrende oder Bullen. Ein selbst verwalteter Ort von Jugendlichen für Jugendliche außerhalb von kapitalistischer Logik und vereint durch den Kampf gegen Hierarchien, Rassismus und Sexismus. Freundschaften sind hier gewachsen, politische Gruppen sind entstanden, Transparente wurden gemalt und Demonstrationen organisiert. Ein Ort an dem Jugendliche von überall her ihre eigenen Vorstellungen von kollektiver Organisation von unten umsetzen können.
Dieses Mal rufen wir nicht zu einer Demo nach der Räumung, sondern zu einer Demo vor der Räumung auf. Falls die Räumung erfolgreich sein sollte, kommt alle zur Mietenwahnsinn Demo am 23.05. um 13:00 am Potsdamer Platz.
Der juristische Vorgang einer Räumung besteht aus dem Fakt, daß ein Gerichtsvollzieher die Räume betritt, allerdings werden schon Tage vorher mit der Errichtung und Bewachung einer roten Zone durch die Bullen Fakten geschaffen. Das Ziel der Vorabenddemo ist es den Aufbau dieser Zone nicht störungsfrei ablaufen zu lassen und unseren Widerstand dagegen zu zeigen.
Wir rufen zu dieser Demo in Schöneberg auf, nicht nur weil dort die Potse seit Jahrzenten für uns da war. Der Kiez der Potse ist seit Jahren den permanentenn Angriffen der Gentrifizierung ausgesetzt, durch große (Eigentums-)Wohnungsbauprojekte die von der Immobilienlobby gemeinsam mit dem Senat geplant und umgesetzt werden. Die Nachbarschaft der Potse hat eine bewegte Geschichte, sie war schon vor 100 Jahren ein Mittelpunkt der schwul-lesbischen Communities die in den 1930ern von den Nazis angegriffen wurden. In den 1970ern und 1980ern war dieser Teil von Schöneberg voller Besetzungen und Straßenkämpfe, auch die Potse entstand in dieser Zeit der Besetzungsbewegung. Auch heute noch gibt es Widerstand gegen die Staatsgewalt der Bullen in der Form von Sylvester-Feierlichkeiten auf der Straße. Die Potse ist Teil vom Kiez und hat über Jahrzehnte den Character und die Kämpfe im Kiez mitgestaltet, das sollte der Politik, den Bullen und Investierenden klar sein.
Die Potse, Selbst-Organisation, Jugendkultur von unten, war schon immer ein Teil dieser Nachbarschaft und dieser Stadt und wird es auch in Zukunft sein.
Gegen die Stadt der Reichen
Kämpft für Jugendkultur von unten
Verteidigt Potse
Vorabenddemo Dienstag 18.05. 20:00 Nollendorfplatz (auch ohne Räumung)
Mietenwahnsinn Demo Sonntag 20.05. ab 13:00 Potsdamer Platz