Wir als Interkiezionale Bündnis erklären uns zu 100% solidarisch mit dem Spandauer Hausprojekt Jagow 15. In den letzten Wochen war das Haus Ziel zweier Brandanschläge so wie von Bombendrohungen, nachdem es in den vergangenen Monaten bereits zu rechten Schmierereien gekommen war. Diese Angriffe passieren zu einer Zeit in der in Teilen des gesellschaftlichen Diskurses quasi alles links der SPD als linksextremistisch und antidemokratisch gebrandmarkt wird. Politiker die BewohnerInnen von Hausprojekten als „Gangster“ (Räumungssenator Geisel) bezeichnen oder gleich zum „Ausräuchern“ auffordern (CDU Vogel Evers), sind hier die eigentlichen Brandstifter. Von dieser Rhetorik und der allgemeinen Senatslinie gegen selbstverwaltete Strukturen angestachelt wollen offenbar auch Nazis nicht zurückbleiben. Menschenleben werden dabei ganz bewusst aufs Spiel gesetzt.
Der Fall Jagow 15 zeigt dabei, dass die Angriffe nichts zu tun haben mit dem was wir tun oder nicht tun, oder welche bürgerlichen Projektionen auf ein Haus zurückgeführt werden. Allein der Umstand, dass das Haus selbstverwaltet ist und dem Mietshäuser Syndikat zugehörig ist, genügt um in die Schussbahn zu geraten. Bereits vor einigen Jahren kam es im Rhein-Main Gebiet zu einer ähnlichen Brandserie die sich gezielt gegen selbstverwaltete linke Strukturen richtete. Vor diesem Hintergund gilt es die Beziehungen zwischen selbstverwaltete Strukturen zu stärken, eine gute Recherche zu diesen Vorfällen zu betreiben, und den antifaschistischen Selbstschutz aufzubauen!
In Berlin hat sich in den letzten Jahren ein äußerst toxisches Gebräu aus Immobilienkapital, Parteien, Polizei und Nazistrukturen gebildet, die sich bei aller Heteroginität auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner verständigen können: dem Kampf gegen alles was einer nebulösen alternativen Linken zuzurechnen ist. Als Antifaschisten und AntikapitalistInnen ist es unsere Aufgabe diese Strukturen offenzulegen und zu bekämpfen.
Ein Termin dafür ist der 15. Mai. Um 14:00 Uhr wird es am Rathaus Spandau eine Antifa Kiezdemo in Solidarität mit der Jagow 15 geben.
Um 20:30 Uhr gibt es am Gendarmenmarkt eine Demonstration für die akut bedohten Projekte Potse, Köpi und Rigaer94.
Lasst uns den 15. Mai zu einem Kampftag für selbstverwaltete Hausprojekte machen. NIEDER MIT ALLEN NAZIBANDEN UND IHREN HINTERLEUTEN!