Aktionskarte: Druckversion schwarz/weiß, Druckversion bunt
Auftaktort: Herrfurthplatz, 12049 Berlin
Startzeit: 20Uhr
Bleib informiert:
Aktionsticker: aktionsticker.org
Folgt auf Twitter: #b0108 #RausAusDerDefensive
Web: interkiezionale.noblogs.org oder syndikatbleibt.noblogs.org
Stressfaktor (Terminkalendar für linke Subkultur und Politik in Berlin): stressfaktor.squat.net
EA/ Legal Team: +49 30 6922222
Gefangenen-Support: +49 178 7120 276
Anfahrt zum Herrfurthplatz:
Mit der Ubahn: Mit der U8 bis U-Boddinstraße (5min), U-Leinestraße(10min), S-Hermannstraße (15min), U-Hermannplatz (10min)
Mit der S-Bahn: Mit der Ringbahn S41/S42 bis S-Hermannstraße, von dort zu Fuß (15min) oder mit der U8 weiter
In welchem Kiez findet die Demo statt:
Die Demo läuft durch Berlin Nord-Neukölln. Nord-Neukölln war lange ein Stadtteil für Menschen mit geringerem Einkommen und prekären Lebenslagen, und ist vor allem geprägt durch Menschen mit Migrationshintergrund. Bis vor einigen Jahren befanden sich in dem Stadtteil Wohnhäuser, in denen im Erdgeschoss überwiegend Spätis, Shisha-Bars, Bäckereien, Imbisse und Kleingewerbe waren. Doch wird der Stadtteil seit längerer Zeit zunehmend gentrifiziert. Inzwischen ist Neukölln durchsetzt von teureren Cafés und Läden, die sich nur die dazuziehende Bevölkerung leisten kann. Auch gibt es mittlwerweile an einigen Plätzen und Hauptstraßen Läden von Großkonzernen. Schon seit Langem wird auch von staatlicher Seite auf die sogenannte “Aufwerung” und Verdrängung hingewirkt. Große Bauprojekte, regelmäßige Razzien gegen migrantisches Kleingewerbe und Cops, die Menschen auf der Straße kriminalisieren und vertreiben spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Verschwörungsideolog*innen/ Nazi Protest sowie Gegenproteste:
Für den 01.08. mobilisieren „Querdenken 711“ und die „Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand“ (a.k.a. „nicht ohne uns“), sowie Neonazi-Strukturen bundesweit für einen „Tag der Freiheit“ und das „Ende von Corona“ in das Berliner Regierungsviertel. Die aus den sogenannten ‚Corona-Protesten‘ stammenden Gruppen sind ein diffuses Spektrum aus Verschwörungsideolog*innen, Reichsbürgern und organisierten Nazis.
Die Proteste und Demos konzentrieren sich räumlich auf das Berliner Regierungsviertel und den Mauerpark (nördliche Innenstadt) und finden daher mit Abstand zu unserer Demo statt. Wichtiges Infos und Hinweise über die rechten Proteste werden tagsüber über unsere Kanäle verbreitet.
Es findet bereits am Freitag eine Demo gegen die „Kommunikationsstelle“ in Berlin-Wedding statt. Mehr Infos zu dieser Demo über die Homepage der Antifa Nordost: Freitag, 31.07. 18Uhr S-Bhf Wedding.
Am Samstag sind Gegenproteste von Berlin gegen Nazis ab 12 Uhr geplant. Infos dazu über die Homepage von Berlin gegen Nazis.
Bekannte Taktiken der Berliner Cops:
Die Berliner Cops haben eine seit Jahrzehnten sich entwickelnde Taktik der Aufstandsbekämpfung die zum Teil spezifisch für Berlin ist. Die folgenden Darstellungen basieren auf Erahrungswerten aus der Vergangenheit und sind kein Vorwissen über das Agieren der Cops an dem Tag.
Ein häufiges Vorgehen bei Demos ist es, zunächst den Auftaktort zu kontrollieren, sodass Personen nur schwer ohne Kontrolle zum Startpunkt der Demo gelangen können. Auch, aber seltener, kontrollieren die Cops im näheren Umfeld die Zufahrtsstraßen sowie die naheliegenden U-Bahnhöfe. Es ist nicht üblich, dass die Bullen die Anfahrtsorte nach Berlin (Hbf, Ostkreuz etc.) kontrollieren.
Häufig versuchen die Cops, Demos zu kontrollieren, in dem sie nah an der Demo laufen oder sogar im Spalier direkt neben dem Demozug. Ein Extrem stellt der Wanderkessel dar, bei dem die Demo von allen Seiten dicht von Cops begleitet wird.
Die Berliner Bullen filmen sehr viel bis durchgehend, wobei sie bei den Filmaufnahmen auch auf Details wie Schuhe oder andere Merkmale der Kleidung abzielen (Markenzeichen, bunte Nähte, Aufnäher, etc). Ziel ist es, neben der Sicherung von „Beweismaterial“ vermeintlichen Täter*innen zu einem späteren Zeitpunkt zu indentifizieren, da Festnahmen häufig erst dann stattfinden. Dabei warten die Cops mit der Festnahme oft bis nach der offiziellen Äuflösung der Demo oder nehmen Menschen sogar noch Stunden später in der Nähe fest.
Wie könnt ihr euch auf die Demo vorbereiten:
Tragt Masken & Handschuhe um euch und andere zu schützen. Macht euch vorab mit der Route und Umgebung vertraut. Überlegt euch vorab mit euren Buddies, Freund*innen und/oder in der Bezugsgruppe, wie ihr euch in die Demo einbringen könnt um dort auch Eigeninitative zu ergreifen. Achtet auf die Menschen um euch herum sowie auf Ankündigkungen und Lautsprecher-Durchsagen. Falls ihr Festnahmen beobachtet, meldet dies dem EA/Legal Team: +49 30 6922222
Hier ein Link zum Bezugsgruppenreader für Bezugsgruppen, die sich intensiver vorbereiten wollen.
Was solltet ihr zu Hause lassen: privates Handy, Betäubungsmittel, Gegenstände die euch als Waffe ausgelegt werden könnten (Nagelschere oä.), Hunde, Fahrräder
Was solltet ihr mitbringen: einen Nasen-Mund-Schutz, Handschuhe
Was ist darüber hinaus “nice to have”: ausgedruckte Aktionskarte, eigene Transparente, Regenschirm, Regenjacke bzw. Wechselkleidung
Ihr sucht oder bietet Pennplätze:
Bitte alle Anfragen und Angebote so früh wie möglich an: interkiezkissen[at]riseup.net. Die Schlafplätze werden an den folgenden Orten vergeben:
- Freitag, 31.07. ab 16h: beim Infostand der Interkiezionale auf der „Kiezkultur von Unten“ – Kundgebung am Syndikat (Weisetraße/ Herrfurthstraße, Berlin-Neukölln); Anfahrt mit der U8: U-Boddinstraße
- Samstag, 01.08.: wird noch angekündigt
Anti-Repression:
Auf der Demo wird der EA (Ermittlungsausschuss) geschaltet sein. Falls ihr Festnahmen beobachtet meldet diese bitte dem EA. Falls ihr selbst festgenommen werdet und eure Festnahme gemeldet wurde, meldet euch bitte ab, sobald ihr aus der GeSa (Gefangenensammelstelle) gelassen wurdet. Zeigt euch solidarisch mit festgenommenen Personen. Die Nummer des EA ist +49 30 6922222
Es wird Gefangenen-Support geben. Die nächstgelgegen Gesa ist am Tempelhofer Damm 6-12, an der U6 Haltestellen U-Paradestraße oder U-Platz der Luftbrücke. Es ist durchaus möglich, dass in Gewahrsam genommene Personen zu anderen Gefangenensammelstellen gebracht werden. Informiert euch über den Aktionsticker, Twitter oder lokale Infopunkte.
Oder meldet Euch beim Gefangenen-Support: +49 178 7120 276.
Niemand soll alleine bleiben mit Repression. Falls ihr festgenommen werdet, meldet euch bei uns lokal oder via Email. Auch im Falle von späterer Unterstützung bei Strafverfahren, Post von den Bullen, Fragen oder sonstiger Unterstützung schreibt eine Email an: interkiezionale[at]riseup.net.
Außerdem bietet die Broschüre „Was tun wenn’s brennt“ der Roten Hilfe erste Unterstützung bei Repression.
Bei Gewalterfahrungen durch die Cops auf oder abseits der Demo kann euch dieser Reader ein kleiner Wegweiser für emotionale Erste Hilfe sein.
Vorglühen
Am Tag vor der Demo (Freitag, 31.07.) findet am Syndikat (Weise- / Ecke Herrfurthstraße) von 16-22 Uhr Kiezkultur von Unten – live, umsonst & draußen statt. Neben Live-Acts, Lesungen und Redebeiträgen findet ihr dort auch einen Interkiezionale-Infostand mit letzten Infos und Tipps zur Demo. Samstag wird es voraussichtlich KüFA an ein oder mehreren bedrohten Projekte geben.
Informiert euch über unsere Kanäle über die letzten Informationen.